Die Produktion von Tesla-Elektroautos in Deutschland wird frühestens Mitte März anlaufen. Warum sich der Bau der Fabrik verzögert hat.
Bürokratische Hürden und die Notwendigkeit einer gerichtlichen Klärung haben zu Unsicherheiten bei der Inbetriebnahme des Werks für die Produktion des Elektroautos Model Y von Tesla geführt.
Die Anlage wird in der Gemeinde Grunheide in der Nähe von Berlin, 38 Kilometer von der deutschen Hauptstadt entfernt, gebaut. Es wird davon ausgegangen, dass entsprechend der Auslegungskapazität des Unternehmens dort bis zu 500 Tausend Elektroautos pro Jahr produziert werden. Die Kosten für das Projekt werden auf 4,9 Mrd. $ (4 Mrd. €) geschätzt.
Warum verzögert sich der Bau des Tesla-Werks?
Nach Angaben der deutschen Medien sind jedoch die für die Aufnahme der Arbeit des Unternehmens erforderlichen Formalitäten mit den für die Umweltsicherheit zuständigen örtlichen Behörden noch nicht geklärt worden. Das deutsche Umweltministerium teilte den Journalisten mit, dass die Genehmigungsverfahren für die Inbetriebnahme der Anlage in der Endphase sind. Die deutschen Beamten nannten jedoch keine konkreten Termine für den Abschluss aller Verfahren.
Bekannt ist, dass ernsthafte bürokratische Hürden und ein Rechtsstreit, bei dem es um die Wassernutzung der künftigen Anlage ging, es dem Unternehmen nicht ermöglichten, bis Dezember alle erforderlichen Genehmigungen zu erhalten, was Tesla-Chef Ilon Musk gehofft und letztes Jahr auf Twitter angekündigt hatte. Im Juli 2021 schrieb der Milliardär in den sozialen Medien, er wolle das Werk in Rekordzeit bauen und mit der Markteinführung von Autos beginnen. Schließlich wurde das Werk in Shanghai, in dem die Elektroautos des Model 3 hergestellt werden, in nur 11 Monaten gebaut.
Wird Musk die Probleme lösen, die entstanden sind
Es wird erwartet, dass Musk im Februar das Werk in Grünheide besuchen wird, um sich persönlich ein Bild von der äußerst schwierigen Situation zu machen.
Während das Werk gebaut und die Formalitäten geklärt werden, werden die Elektroautos des Model Y in China produziert. Deutsche Analysten sagen, dass Musk von der beeindruckenden Erfolgsbilanz des Unternehmens beim Bau von Anlagen in dem Land überzeugt ist, wobei alle Formalitäten schnell erledigt werden und die Einheimischen weitgehend unzufrieden sind. In Deutschland hingegen befand sich das Unternehmen, wie Analysten treffend bemerkten, „in der bürokratischen Hölle“.
Es mussten viele Fragen mit Umweltorganisationen geklärt werden, da für den Bau der Anlage mehrere Hektar Wald gerodet werden mussten. Auch die Kommunikation mit den Gewerkschaften nahm viel Zeit in Anspruch. Sie forderten, dass Ilon Musks Unternehmen alle Aspekte der künftigen Arbeitsbeziehungen mit den Beschäftigten des im Bau befindlichen Werks genau darlegt.
Außerdem wirkte sich die Tatsache, dass die Baustelle von nicht explodierter Munition aus dem Zweiten Weltkrieg geräumt werden musste, auf den Zeitplan der Arbeiten aus.
In Bezug auf die Situation mit dem deutschen Tesla-Werk erinnerten Analysten an die Geschichte des Baus des neuen Berliner Flughafens. Es wurde sehr schnell gebaut, in Rekordzeit für ein solches Objekt. Der Flughafen wurde jedoch erst 10 Jahre nach Abschluss der Bauarbeiten voll in Betrieb genommen. Der Grund: eine Vielzahl von Formalitäten, die die Flughafenverwaltung mit vielen deutschen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen abwickeln musste.
Tesla und Ilon Musk haben natürlich nicht so viel Zeit zur Verfügung. Schließlich wird der Markt für Elektroautos immer wettbewerbsintensiver.